Mikroimmuntherapie
Die Mikroimmuntherapie (Low-Dose-Immuntherapie) ist ein sanftes, homöopathisches Therapieverfahren. Hierbei werden hoch verdünnte, potenzierte Immunbotenstoffe verwendet. Die Mittel können bei akuten als auch bei chronischen Erkrankungen, denen eine Immunstörung zugrunde liegt, eingesetzt werden. Dabei soll die körpereigene Abwehr sowie die Funktionstüchtigkeit des Immunsystems reguliert und gestärkt werden.
Erklärung und Wirkweise
Die Medikamente enthalten Immunbotenstoffe / sog. Zytokine (z. B. Interleukine, Interferone u. a.) und spezifische Nukleinsäuren (z. B. DNS, RNS, SNA®) in niedrigen Dosierungen, die auf die jeweilige Erkrankung abgestimmt sind. Sie werden in einem homöopathischen Verfahren und in verschiedenen Verdünnungsstufen hergestellt. Dadurch lassen sich die Funktionen des Immunsystems in Abhängigkeit von den festgestellten Erkrankungen stimulieren, modulieren oder hemmen. Dadurch werden Informationen an das Immunsystem übermittelt und helfen ihm dabei, zu einer wirksamen, koordinierten Immunantwort zurückzukehren und Erreger effizient zu bekämpfen.
Die Bestandteile der Mikroimmunmittel sind Substanzen, die mit den physiologischen Reaktionsabläufen des Immunsystems in Einklang stehen, d. h. die Stoffe steuern auf natürliche Weise die Kommunikation zwischen den einzelnen Immunzellen in dessen Sprache, Abfolge und auf den gleichen Wegen.
Für wen eignet sich die Mikroimmuntherapie?
Sie kann sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern und Tieren angewendet werden.
Einnahme
Die Mittel werden in zeitlich abgestufter Form (Sequenzfolge) verabreicht, womit die natürlichen, kaskadenartig ablaufenden Reaktionen des Immunsystems berücksichtigt bzw. imitiert werden. Hierbei gibt man von Tag zu Tag unterschiedliche Stammverdünnungen in Globuliform in 5- oder 10-Tageszyklen. Durch die Wiederholung dieser Informationsübermittlung wird das Immunsystem trainiert und allmählich wieder zu seiner vollen, natürlichen Reaktionsfähigkeit geführt.
Die Einnahme erfolgt sublingual (unter die Zunge gelegt), am besten morgens/nüchtern 15 bis 30 Min. vor dem Frühstück.
Die Medikamente stammen von der belgischen Firma Labo`Life und werden als bunte Kapseln, numeriert von 1 bis 10 pro Blister verpackt, damit sie in der richtigen Dosierung und Abfolge eingenommen werden können.
Dauer der Einnahme
Sie variiert zwischen mehreren Wochen und Monaten, da die Regulation des Immunsystems Zeit braucht.Die Mikroimmuntherapie kann zur Vorbeugung oder Behandlung akuter Zustände eingesetzt werden. Besonders hilfreich erweist sie sich jedoch auch bei der Behandlung chronischer Erkrankungen.
Anwendungsbereiche
Die Mikroimmuntherapie wirkt sowohl gegen die Symptome als auch gegen die Ursachen. Sie ist sehr gut verträglich und es sind bislang keine Nebenwirkungen bekannt geworden. Außerdem ist sie mit allen alternativen und konventionellen Therapieverfahren kompatibel.
Je nach klinischem Zustand und Laborergebnissen wird das geeignete Präparat oder auch mehrere, ausgewählt.
Indikationen für die Mikroimmuntherapie
- Immunitäre Unterstützung bei akuten, chronischen und rezidivierenden Infekten
- Virale oder bakterielle Infektionen, v. a. EBV (Erreger d. Pfeifferschen Drüsenfiebers), Cytomegalie (CMV), Warzen u. v. a
- Akute oder subakute Stresszustände, Erschöpfung
- Allergien, insbesondere bei Heuschnupfen (vorbeugend und im Akutfall)
- Leichte Form von Depression, depressive Verstimmungszustände
- Positive PAP-Befunde, Condylome, Zervixdysplasien
- Herpesinfektion (z. B. Lippen-, Genitalherpes, Gürtelrose, Postzosterneuralgie)
- Autoimmunerkrankungen, z. B. Multiple Skerose, Rheuma, Hashimoto
- Neurologische Erkrankungen, z. B. Parkinson, Restless-leg-Syndrom
- Altersbedingte Gesundheitsprobleme, Makuladegeration, Zellalterung
- Gelenkbeschwerden, Fibromyalgie, Arthrose/Arthritis, rheumatische Beschwerden
- Osteoporose, Unterstützung beim Einwachsen von Implantaten, Knochenaufbau
- Unterstützung bei konventionellen Krebstherapien
Laborbefunde
Dieses Foto zeigt die Darstellung einer (pathologischen) Lymphozytendifferenzierung.
Sehr häufig, v. a. bei chronischen oder Autoimmunerkrankungen, ist es sinnvoll, vor der Anwendung der Mikroimmuntherapie neben einer ausführlichen Anamnese eine Blutuntersuchung im Labor durchführen zu lassen. In erster Linie handelt es sich dabei um den generellen Immunstatus (Lymphozytendifferenzierung) und die Antikörpertestung bezüglich durchgemachter Infektionen, aber auch um Serumproteinprofil, TH1/TH2-Bestimmung, Inflammationsprofil u. a.. Aus dem Blut können auch Eigenblut- oder HLA-Nosoden in Globuliform hergestellt werden. Danach können die Mittel sehr individuell und krankheitsspezifisch ausgewählt und eingesetzt werden.
Zertifizierte Anwenderin der Mikroimmuntherapie
Die Zertifizierung nach bestandener Prüfung wurde jetzt erst eingeführt und stellt einen Nachweis für absolvierte Ausbildung und fundiertes Wissen in Theorie und Praxis dar. Ich wende allerdings die Mikroimmuntherapie schon seit 2012 erfolgreich in meiner Praxis an.
EBV-Erklärvideo für Patienten (erstellt von der MeGeMit)
Als medizinischer Laie fällt es oft schwer zu verstehen, dass Viren latent im Körper verbleiben und sich von Zeit zu Zeit reaktivieren können. Dieses ganz anschaulich illustrierte Video hilft Ihnen dabei, die Reaktivierungsvorgänge im Körper nachzuvollziehen.
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